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1000 Jahre Kloster Ilsenburg - Vortrag am Kamin

02.05.2018 19:00 Uhr

Im Jahre 1003 schenkte König Heinrich II. der Halberstädter Kirche seine Jagdpfalz Ilsenburg einschließlich Zubehör zur Gründung eines Klosters. Dieses wurde auch tatsächlich im 11. Jahrhundert gegründet. Aber das bisher als Gründungsurkunde gehandelte Diplom vom 6. April 1018 hat sich als Fälschung erwiesen und wurde wohl erst etwa 100 Jahre später verfasst.
Damit geht es Ilsenburg nicht besser als dem benachbarten Kanonissenstift und späterem Reichsstift Drübeck, dessen Gründungsurkunde aus dem Jahre 877 sich ebenfalls unlängst als Fälschung erwies.
Ungeachtet dessen entwickelte sich die Benediktinerabtei Ilsenburg bereits im 11./12. Jahrhundert zu einem geistig-kulturellen Zentrum, dessen Spuren aber heute nur schwer nachzuweisen sind. Auch haben sich um die bedeutenden Reformbemühungen des Abtes Herrand, der von 1090-1102 selbst Bischof von Halberstadt wurde, und seines Vorgängers Bischof Burchard II. von Halberstadt heftige Kontroversen in der Forschung entwickelt, die hier nur in den Grundzügen dargestellt werden.

Im zweiten Teil des Vortrages geht es um die bildliche Tradition, die sich sowohl in der herausragenden Architektur, den Kapitellen und der Buchausstattung widerspiegelt. Als Beispiele werden die berühmte Ilsenburger Bibel aus dem 12. Jahrhundert, das Königskapitell im Gartensaal und die eventuell im Kloster entstandene Bilderhandschrift zum Sachsenspiegel herangezogen.

Der Referent Dr. Dieter Pötschke studierte Mediävistik, Klassische Archäologie und Mathematik an der Humboldt Universität zu Berlin. Er hat eine Monografie zur Geschichte des Klosters Ilsenburg verfasst und zwei weitere Bände über Ilsenburg und Drübeck in den "Harz-Forschungen" herausgegeben. Daneben hat er ca. 40 Arbeiten zur Kirchen- und Klostergeschichte und 80 Arbeiten Arbeiten zur deutschen Rechtsgeschichte veröffentlicht. Seit 1996 leitet er den Arbeitskreis Rechtsgeschichte im Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde, ist Mitglied des Vorstandes der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg und der Brandenburgischen Historischen Kommission. Er lebt heute in Bad Doberan direkt neben dem Münster, einem ehemaligen Zisterzienserkloster.

Sie sind herzlich eingeladen!

Ihre

STIFTUNG KLOSTER ILSENBURG

Gesellschaft der Freunde und Förderer e.V